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HYPERTONIC
Hier seit: 17.01.2009 Beiträge: 3
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Verfasst am: Fr, 22 Jan 2010, 14:58 Titel: Cleared To Land - doch die Piste war nicht frei |
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Hallo Forum,
vor ein paar Tagen habe ich im Queranflug ein "cleared to land" erhalten. Wie wir es gelernt hatten, habe ich den Approach-Sector überprüft und festgestellt, dass da noch eine Maschine zum Abflug bereit stand.
Ich fragte den Tower: "Was macht den der Flieger auf der Piste?"
Der Türmer forderte die wartende Maschine zum "immidiate take off" auf und mich bat er das Flugzeug "in sight" zu halten.
Es bestand keine Gefahr, da ich zwar in Landekonfiguration war, aber noch genügend speed und Platz hatte.
Im Anschluss rief mich der Türmer via Draht an und entschuldigte sich.
Er hatte der stehenden Maschine schon längst ein "Take Off" gegeben und ihn dann "vergessen" (erwartet, dass er in der Luft sei).
WIR HABEN SEHR NETTE CONTROLLER mit den wir zusammen arbeiten, d.h. sie achten auf uns und wir unterstützen sie dabei.
Für mich ist es eher unangenehm nicht "unter Aufsicht" auf einen nicht kontrollierten Platz zu fliegen.
Grüße aus Südbayern! |
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Allison eddh.de-Stamm-User
Hier seit: 04.11.2003 Beiträge: 61
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Verfasst am: Fr, 22 Jan 2010, 15:29 Titel: Cleared to Land |
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Mich interessiert um welchen Platz es sich handelt? Cleared to Land kann es doch nur auf kontrollierten Plätzen geben. Ich kann mir nicht vorstellen daß ein Profilotse so eine Clearance ausgibt.
Allison |
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HYPERTONIC
Hier seit: 17.01.2009 Beiträge: 3
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Verfasst am: So, 24 Jan 2010, 19:20 Titel: to allison |
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Hallo Allison!
Ja, es war ein kontrollierter Platz.
Allerdings wundert mich Deine Feststellung, dass ein Profi diese Clearance nicht ausgibt.
Wie viele Profipiloten gestehen in diesem Forum Fehler ein?
Freundliche Grüße
Hypertonic |
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ATCler Family-Member
Hier seit: 01.06.2002 Beiträge: 947 Ort: Berg bei Hof (EDQM) / Bayern
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Verfasst am: Mo, 08 Feb 2010, 14:53 Titel: |
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Never withhold a landing clearance!
und in diesem Zusammenhang:
Eine Landefreigabe kann erteilt werden, wenn sichergestellt bzw. zeitlich absehbar ist, dass zum Zeitpunkt, an dem die (2.) Maschine die Schwelle überfliegt, alle Staffelungskriterien erfüllt sind.
Wenn jemand im Queranflug ist (mal abgesehen davon dass ein Lotse einen auf der Bahn vergessen hat, wobei ich mich frage: Schaut der nicht raus?), dauert es bis zur Landung noch rund 2-3 Minuten. In dieser Zeit Zeit kann ich jederzeit noch jemanden starten oder auch landen lassen.
Wichtig ist nur der Abstand zum genannten Zeitpunkt.
Ausnahme:
Plätze mit herabgesetzter Staffelung auf der Piste. Ein nachfolgendes Flugzeug überfliegt die Schwelle, dabei ist das vorausgelandete Lfz die veröffentlichte Distanz entfernt (z.B. 600m) und ist in Bewegung (zum Abrollen).
Reduzierte Staffelung zwischen einem gelandeten und einem danach startenden Lfz geht NIE! |
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HYPERTONIC
Hier seit: 17.01.2009 Beiträge: 3
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Verfasst am: Sa, 13 Feb 2010, 16:51 Titel: |
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Hallo ATCler,
ich stimme Dir zu.
Allerdings handelt es sich um ein Versehen, d.h. der Lotse hat der startenden Maschine ein paar Minuten vorher die take off clearance erteilt und ihn dann geistig als gestartet "abgehakt".
Als er mir die Landefreigabe erteilte, war die startende Maschine in seinem Kopf geografisch weit weg.
Der Pilot hatte wohl noch besseres am take off point zu tun, als zu starten.
Der Türmer hat sofort richtig reagiert - dem stehenden Piloten eine nochmalige Anweisung zum sofortigen Start gegeben und mich gebeten die startende Maschine im Auge zu behalten und dann zu landen. Wir hatten immer genügend Abstand, falls der Startende ein Engine Problem gehabt hätte, dass ich in aller Ruhe abdrehen hätte können.
Ois klar?
HYPERTONIC |
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cirrus123 eddh.de-Premium-User
Hier seit: 18.06.2006 Beiträge: 150
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Verfasst am: Sa, 13 Feb 2010, 22:35 Titel: |
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HYPERTONIC schrieb: |
Der Türmer hat sofort richtig reagiert - dem stehenden Piloten eine nochmalige Anweisung zum sofortigen Start gegeben
Ois klar?
HYPERTONIC |
Noch ist für mich nicht "Ois klar"!
Ich kenne nur Startfreigaben, aber keine "Anweisung zum sofortigen Start". Den Start leitet der Pilot nach seinem Ermessen ein, wenn er eine dazu passende Freigabe hat.
Wenn ein Pilot "fully ready" meldet, "long landing" ankündigt oder der Controller um "expedite taxing" bittet, dann sind das Kommunikationen, um den Betriebsablauf flüssig zu halten, aber weder verbindliche Ankündigungen noch verbindliche Anweisungen, die ein Pilot befolgen muss, aber gerne tut, wenn´s passt.
Wenn der Pilot nach dem "fully ready" trotzdem noch auf der RWY stehen bleibt, weil etwas Unvorhergesehenes zu tun ist, dann bleibt er rechtens da stehen und die RWY ist nicht clear für eine Landebahnfreigabe. Wenn die lange Landung nicht geht und das rasche taxing auch nicht, dann ist das so und rechtens.
Wenn ich Dich bisher richtig gelesen habe, dann hat nach einer Startfreigabe der Pilot keinen Startvorgang eingeleitet, sondern ist auf der Starbahn stehen geblieben. Deinem Text nach folgte darauf eine "nochmalige Anweisung zum sofortigen Start". Also hat es vorher schon eine erste "Anweisung zum Start" gegeben?
Hört sich für mich zumindest " sehr, sehr neu" an. Kann ich nirgends in den Regularien finden.
Wenn sich das alles tatsächlich so abgespielt hat, dann gibt es doch eigentlich kein Problem mal rauszurücken an welchen Airport das so gehandhabt wurde.
Ich bin neugierig und lernfähig.
Mit Gruß |
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cirrus123 eddh.de-Premium-User
Hier seit: 18.06.2006 Beiträge: 150
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Verfasst am: Sa, 13 Feb 2010, 22:47 Titel: |
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ATCler schrieb: | Never withhold a landing clearance! |
Hi ATCler,
kannst Du mir mal auf die Sprünge helfen, was der Satz für Euch ATCler und mich als Pilot bedeutet? Auch als Titel zu der Geschichte von Hypertonic?
Ist übrigens keine Kritik, sondern eine ehrliche Frage. Oder steht ich auf dem Schlauch? Kann ja sein, obwohl mich gestern der Fliegerdoc hat weiter fliegen lassen |
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luftauge eddh.de-Premium-User
Hier seit: 29.06.2002 Beiträge: 400 Ort: Norddeutschland
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Verfasst am: So, 14 Feb 2010, 23:33 Titel: |
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Zitat: |
Wenn ein Pilot "fully ready" meldet,
...
Wenn der Pilot nach dem "fully ready" trotzdem noch auf der RWY stehen bleibt, weil etwas Unvorhergesehenes zu tun ist, dann bleibt er rechtens da stehen und die RWY ist nicht clear für eine Landebahnfreigabe. Wenn die lange Landung nicht geht und das rasche taxing auch nicht, dann ist das so und rechtens.
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Was auch immer mit "fully ready" gemeint ist, noch readier als ready geht eigentlich kaum...
Wenn er da nach an ihn gerichteter, erteilter Freigabe "cleared for..." oder "cleared to..." aus irgendwelchen Gründen nicht von der Stelle kommt, dann sollte er das über Funk mitteilen, damit solche Missverständnisse gar nicht erst entstehen. Alle nötigen Handgriffe nach FHB wie Triebwerksckeck, Frequenzen, Klappen etc. erledigt man im Normalfall, bevor man "ready" meldet.
Es ist niemandem damit geholfen, wenn er dann irgendwann loslegen will (kann), und dann tatsächlich nicht von der Stelle kommt oder den Start abbrechen muss...
Gruß Andreas |
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cirrus123 eddh.de-Premium-User
Hier seit: 18.06.2006 Beiträge: 150
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Verfasst am: Mo, 15 Feb 2010, 0:32 Titel: |
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@luftauge
"fully ready" ist eine im englischsprachigen Funkverkehr genutzte Formulierung, wenn ein LFZ an passender Stelle auf dem Weg zum Rollhalteort alles erledigt hat und dem zuständigen Gesprächspartner (meist Tower) mitteilt, dass aus seiner Sicht er einer Starterlaubnis unverzüglich Folge leisten kann. Den Sinn dieser Formulierung versteht jeder, der "englisch" fliegt. Überflüssig sind in diesem Zusammenhang Abschweifungen, ob es readier als ready gibt.
Wenn nach dem aus voller Überzeugung formulierten "fully ready" dann dem Piloten doch eine rote Lampe oder so etwas befiehlt doch noch auf der Startbahn anzuhalten, dann ist mit diesem Anhalten mit Sicherheit "allen damit geholfen". Ganz sicher und ganz korrekt.
Fully überzeugt |
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rth eddh.de-Premium-User
Hier seit: 12.08.2005 Beiträge: 163
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Verfasst am: Mo, 15 Feb 2010, 1:10 Titel: |
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Leider ist es schon vorgekommen, dass ein Flugzeug auf einem noch auf der Bahn stehenden Flugzeug gelandet ist. U.a. auch deswegen, weil das Flugzeug auf der Runway noch auf seine Startfreigabe gewartet hat. Ich habe auch schon live miterlebt, dass ein Flugzeug einen Go-Around machen musste, weil ein Schnarchzapfen trotz "cleared for immediate takeoff" nicht vom Fleck gekommen ist. Immerhin hat in diesem Fall der Lotse die Startfreigabe widerrufen und das anfliegende Flugzeug zum Go-Around aufgefordert.
Egal ob im Recht oder nicht, wer auf der Runway steht hat nicht unnötig zu trödeln, insbesondere dann nicht, wenn man mitbekommt - ohne Funkausfall sollte man das -, dass ein anderes Flugzeug im Landeanflug ist. Wer trotzdem noch Zeit benötigt, hat gefälligst sein Funkgerät entsprechend zu benutzen. Die Runway unter massiver Behinderung anderer - und ein Go-Around dürfte dazu zählen - zu blockieren ist allenfalls dann gerechtfertigt, wenn alle Triebwerke ausgefallen sind, die Bremsen nicht mehr funktionieren oder das Flugzeug brennt. - Auch dann sollte man das Funkgerät verwenden, solange diese funktioniert. Alles andere ist - harmlos ausgedrückt - rücksichtslos.
Wie schon eingangs berichtet gibt es leider auch solche Piloten, die nicht einmal mitbekommen, dass in Kürze ein anderes Flugzeug auf ihnen landen wird. Dass sie wahrscheinlich im Recht waren, hilft ihnen jetzt auch nicht mehr. Nicht nur Piloten machen Fehler, sondern auch Lotsen. Ein Griff zum Funkgerät schadet in den meisten Fällen nicht. |
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