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Coffee eddh.de User
Hier seit: 27.03.2006 Beiträge: 11 Ort: Oldenburg
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Verfasst am: Mo, 08 Jan 2007, 10:59 Titel: Luftraumverletzung |
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Hallo Luftfahrer,
ich würde hier gerne eine Diskussion beginnen um Anfänger wie mich (5std seit PPL Scheinerhalt) hoffentlich davor zu bewahren einen u.U. folgenschweren Fehler zu begehen.
Ein Freund von mir (ebenfalls eher Anfänger) ist kürzlich in eine aktive Kontrollzone ohne Funkkontakt und ähnliches eingeflogen.
An meinem Heimatplatz kam letztens jemand angeflogen, der meinte er wäre wohl versehentlich in eine Kontrollzone eingeflogen.
Mir stellt sich dabei die Frage, wie konnte es dazu kommen, was sind die Faktoren die so eine Luftraumverletzung begünstigen, was hätte zu Vermeidung anders laufen müssen. Und ich meine damit nicht das trockene wissen aus der PPL-Theorie, sondern die Real-Life-Erfahrungen.
Ich würde mich freuen, wenn hier Piloten (gerne anonym) von ihrer Luftraumverletzung erzählen und das ganze auch (für mich und uns) reflektieren.
Vielleicht hilft es ja nicht nur mir einen möglichen Fehler zu vermeiden.
Freue mich auf anregende Diskussionen
Gruß
Coffee |
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Knöpfchen eddh.de-Stamm-User
Hier seit: 17.07.2002 Beiträge: 79
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Verfasst am: Mo, 08 Jan 2007, 23:38 Titel: |
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hallo coffee,
ohne direkt etwas zu deiner frage beizusteuern, aber... möchtest du dein posting nicht lieber im forenbereich incidents einstellen? denke, da ist es besser aufgehoben...
aber schön, dass du die diskussion aufgreifst
viele grüße,
knöpfchen |
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fisprofi eddh.de-Stamm-User
Hier seit: 21.12.2006 Beiträge: 94
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Verfasst am: Mo, 08 Jan 2007, 23:45 Titel: |
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lieber coffee...
leider muss ich auf meinem arbeitsplatz (fis langen) sehr oft feststellen, das solche fälle eintreten... meistens, so kommt es mir jedenfalls vor, wird ein rundflug ohne grössere vorbereitung geplant und durchgeführt und der betreffende pilot ist seiner position nicht mehr bewusst... dann wird geflogen bis ein markanter punkt auftaucht... welche lufträume allerdings dazwischen lagen, vom orientierungverlust bis zum feststellen der position ist das problem...
allerdings muss man auch sagen das gerade c und d nicht ctr verletzungen stark zugenommen haben....
deshalb möchte ich doch jeden bitten der probleme mit seiner navigation hat fis zu rufen... dafür sind wir da
mfg fis langen |
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Coffee eddh.de User
Hier seit: 27.03.2006 Beiträge: 11 Ort: Oldenburg
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Verfasst am: Di, 09 Jan 2007, 12:01 Titel: verschieben |
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Hallo,
ja, verschieben wäre wohl gut. Ich weiß aber leider nicht wie
Ich finde es schön, das sich zu dem Thema auch jemand von FIS meldet. Das mit der Art der Luftraumverletzung (Zunahme bei C und D nicht CTR)wusste ich nicht.
Ich habe mir generell zu diesem Thread auch überlegt, dass nicht nur direkt Betroffene, sondern auch Leute die entsprechende "Incidents" aus zweiter Hand "miterlebt" haben ihr wissen einbringen sollten/können.
Gruß
Coffee |
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MOGAS eddh.de-Stamm-User
Hier seit: 18.12.2003 Beiträge: 42
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Verfasst am: Di, 09 Jan 2007, 12:42 Titel: |
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Nicht verzweifeln: ist sicher vielen (allen?) schon passiert.
Wenn du dir schon bewusst bist, dass du in einem LR bist wo du nichts verloren hast *sofort* die FIS oder - noch besser - die Frequenz des Platzes rufen, in dem du dich befindest. Damit bist du "unter Kontrolle" und der Towerlotse wird dich mit ruhiger Stimme aus dem LR herausführen. Wenn du dich dann artig entschuldigst und durch deinen Lapsus der Flugbetrieb in diesem LR nicht gestört wurde wars das auch.
Bist du rein und raus ohne dass du es gemerkt hast, kannst du sicher sein, dass du nach der Landung zum Tower zitiert wirst. Dort hat mittlerweile die Flugsicherung angerufen weil sie deinen Flieger mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgt haben und wartet auf deinen Rückruf. Der wird dir erst mal im verschärften Ton dein Missgeschick aufrollen. Dann solltest du aber echt ruhig bleiben und das auch eingestehen! Such nicht nach Ausreden: es gibt in der VFR-Fliegerei keine! Du bist verpflichtet deinen Flug so vorzubereiten, dass genau das nicht passiert, Punkt!
Also besser klein beigeben, sich entschuldigen und hoffen, das keine 747 wegen dir ausweichen musste.
Tja, und die Antwort zu deiner eigentlichen Frage, wie du das vermeiden kannst .. mmh, schau mal in deine Flugvorbereitung
Ré |
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kauftomr eddh.de User
Hier seit: 27.07.2006 Beiträge: 21
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Verfasst am: Di, 09 Jan 2007, 16:18 Titel: |
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Hallo,
Wie bereits erwähnt lassen sich solche Vorkommnisse leicht durch eine gute Flugvorbereitung vermeiden. Auf längeren Crosscountries sollte immer FIS informiert werden, die melden sich dann wenn man mal einem gesperrten Luftraum zu Nahe kommt. Bei Rundflügen in der Nähe von Kontrollzonen kann man ruhig den betreffenden Tower (EDDF vielleicht nicht unbedingt ;-))anfunken und die Absichten mitteilen. Man bekommt dann einen Squawk und entsprechende Anweisungen. Zu diesem Thema habe ich einen Controller befragt und er hat eben dieses vorgeschlagen. Ein weiteres Argument seinerseits war, dass viele VFRler auch außerhalb von Controllzonen oder in Luftraum E im Anflugbereich von Verkehrsflughäfen rumturnen, dort zwar auch fliegen dürfen, aber trotzdem die Arbeit des Lotsen erschweren. Wenn allerdings Kontakt besteht kann er den Verkehr besser separieren. Ich habe oft festgestellt, dass Privatpiloten die nicht so häufig fliegen eine gewisse Angst haben Funkkontakt mit Verkehrskontrollen aufzunehmen. Das ist meiner Meinung nach der größte Fehler und verursacht Incidents. Ich bin in den 3 Jahren die ich jetzt fliege noch nie einem schlecht gelaunten oder unprofessionellen Controller begegnet. Kleine Fehler werden routiert bereinigt. Also mein Rat egal wo man fliegt gut vorbereiten, immer wissen wo man ist und zusätzlich entweder mit FIS oder mit einer anderen Bodenstelle in Kontakt treten, dann macht fliegen Spaß und ist sicher. |
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MichiHH eddh.de-Premium-User
Hier seit: 10.11.2005 Beiträge: 143
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Verfasst am: Di, 09 Jan 2007, 19:35 Titel: |
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Joooo,
besonders die netten FIS von Bremen-Information möchte ich mal hervorheben, sind echt nett und ein kleiner Schnack lohnt sich immer
Im Oktober wurde ein Echo-Flieger mit dem Polizei-Hubschrauber zum Flugplatz Lüchow begleitet und zur Landung aufgefordert. Er war ins Sperrgebiet um Fassberg eingeflogen.
Normalerweise ist um Fassberg herum am Wochenende Totentanz - normalerweise! Wenn die Jungs aber Übungen machen, ist halt Ausnahme - und das erfährt man am besten über FIS.
Dem Piloten wurde eine Strafe von 1800 Euro aufgebrummt, wie ich später erfahren habe - das tut schon echt weh.
Liebe Grüße
Michi |
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thborchert eddh.de-Premium-User
Hier seit: 14.05.2003 Beiträge: 447 Ort: Hamburg
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Verfasst am: Di, 09 Jan 2007, 22:38 Titel: |
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Etwa 350 Euro.
Das kostet minimal die Lösung dieses Problems in den allermeisten Fällen. Wer in den heutigen Zeiten komplexer Luftraumstruktur und Terrorpanik ohne Moving Map GPS unterwegs ist, handelt leichtsinnig.
Davon abgesehen: So toll ist FIS auch nicht immer. Ich bin dank FIS schon ohne Freigabe in einen Luftraum D eingeflogen. Das ging so: XXX Information gefragt, ob eine gewisse militärische CTR aktiv ist. Antwort: nein (unter Zeugen, mit Wiederholung, kein Mißverständnis möglich). Also durch. Und dann sehe ich unter mir ein olivgrünes Flugzeug landen. Na toll. Turm auf 122.1 gerufen. Dem den Sachverhalt erklärt und mich entschuldigt. Antwort: "Naja, nächstes Mal rufen Sie am besten gleich uns". Das war's. Fand ich sehr kulant und professionell. |
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Uwe eddh.de User
Hier seit: 03.07.2006 Beiträge: 38 Ort: EDDH
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Verfasst am: Mi, 10 Jan 2007, 20:43 Titel: |
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Hi Thomas,
da muss ich Michi recht geben, Bremen FIS hab ich auch immer als super empfunden.Obwohl zum wiederholten Male nach einem Sperrgebiet gefragt wurde,(man hätte nur zuhören müssen) blieben die FIS Mitarbeiter die Ruhe selbst. Ganz anders als Berlin oder München. Berlin schon oft sog. Schlaftabletten gehabt, Münchner eher wie Flugleiter alter Schule.
Und zum Einflug in irgendwelche Sperrgebiete ist schon mehrfach betont
worden - " Gute Flugvorbereitung " hilft ungemein.
Im übrigen sehe ich das wie die Vorschreiber - wenn was passiert ist,
erlich sein und nicht rausreden wollen.
Gruß Uwe |
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Mayday eddh.de-Stamm-User
Hier seit: 28.12.2005 Beiträge: 71
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Verfasst am: Mi, 28 Feb 2007, 2:33 Titel: |
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thborchert schrieb: | ... Wer in den heutigen Zeiten komplexer Luftraumstruktur und Terrorpanik ohne Moving Map GPS unterwegs ist, handelt leichtsinnig.... | Bitte sei mit nicht böse thborchert wenn ich sage daß dieses Statement völliger Unsinn ist!
Ein Pilot, selbst ein "Privatpilot" hat nach VFR gefälligst auch sauber navigieren zu können wenn er lediglich eine ICAO-Karte, einen Kompass und eine Uhr zur Verfügung hat, ganze Schwadronen von Flugzeugen hatten im zweiten Weltkrieg nicht mehr zur Verfügung und es hat wunderbar funktioniert.
So ich gebe zu das war jetzt etwas provozierend, allerdings mit Absicht... denn genau diese Fähigkeit zur Koppelnavigation wird von einem VFR Flieger erwartet.
Jeder der außschlieslich so geflogen ist und viel geflogen ist, besonders im unbekannten Gebiet, wird bestätigen können sich mal verflogen zu haben, auch ganze Schwadronen von Flugzeugen im zweiten Weltkrieg... das kann passieren ohne Frage.
Trotzdem behaupte ich, besonders was das Thema Koppelnavigation anbelangt, sind viele Piloten heute äußerst magelhaft ausgebildet und zum großen Teil nicht in der Lage den ganzen "elektronischen Dreck" über Bord werfen zu können und trotzdem sicher weiter zu navigieren.
Jemand der ein GPS mit Moving Map für einen elementaren Bestandteil der Navigation hält und meint es wäre grob fahrlässig ohne ein solches unterwegs zu sein... Es tut mir leid, da stellen sich mir die Nackenhaare auf!
Diese elektronische Hilfe ist nichts weiter als eine Unterstützung meiner Koppelnavigation... mit ICAO, Kompass und Armbanduhr... nichts weiter... darum habe ich mich auch nicht verflogen als ich vor einigen Jahren in Österreich unterwegs war und die Amis das GPS aus taktischen Gründen wegen einer kriegerischen Auseinandersetzung etwas "verdreht" hatten...
Ich bin nicht der "Superpilot" frei von Fehlern der noch nie die Orientierung verloren hat... nein auch ich habe schon manchmal ratlos aus dem Fenster gesehen weil die "Textur" nicht zur Karte gepasst hat.
Aber wer die Koppelnavigation beherrscht, dessen Maßstab sein Finger auf der Karte ist und der den ganzen "elektronischen Kram" nicht als die "Biebel" ansieht, sondern als Hilfsmittel einsetzt... auf eine Moving Map verzichten kann weil Koordinaten auch in der ICAO stehen... der wird statistisch gesehen weniger oft Luftraumverletzungen begehen, als einer der nichts weiter kann als einer Viedeospiel ähnlichen Animaton hinter her zu fliegen.
Übung zur Koppelnavigation:
-Nimm einen Passagier mit der Punkte festlegt die Du exakt anfliegen mußt.
-Schätze den Kurs auf der Karte nach Augenmaß!
-Messe ab wie viele "Finger" (Finger sind Flugminuten des jeweilig geflogenen Flugzeuges) der Punkt entfernt ist.
-Lies die Uhrzeit ab.
-Fliege die Flugzeit mit dem Kompass nach der "Fingermessung" ab und suche den festgelegten Punkt.
-Führe diese Übung bei Windstille, wenig Wind und viel Wind aus.
Wenn Du gut bist siehst Du den Punkt zur Uhrzeit X nicht weil Du genau über diesem Punkt bist!
Nein, die wichtigsten Punkte wurden bereits genannt, gute Flugvorbereitung, Funkontakt mit der Flugsicherung und auf was ich eingehen wollte ist eben die Beherrschung des "Handwerks", die leider bei manchen zu wünschen übrig läßt, oft ohne Verschulden der hiermit "Beschuldigten"... Das ist zum Teil ganz einfach ein "Moving Map Loch" in der Ausbildung!
Grüße
Mayday |
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