eddh.de

[Speedbird]

Hallo zusammen

Ich möchte demnächst von Süddeutschland aus nach Zell am See fliegen. Was gibt es denn da für verschiedene Routen und wie sind diese bzgl. Schwierigkeit, Wetterlage usw. zu bewerten?
Herzlichen Dank schonmal

[swisscubpilot]

Am besten geht's dort, wo's grad keine Wolken hat.

Hans

[Max]

Und im Sommer....

Mein Fluglehrer hat immer gesagt, im Winter sind die Berge höher.

[einpilot]

Da hast Du Deinen Fluglehrer aber offenbar grundfalsch verstanden! (Stichworte: Dichtehöhe, Anzeigefehler des Höhenmeters.)

Zur ursprünglichen Frage: Je flacher und breiter die Täler, desto einfacher. Schnapp Dir ne Karte und such Dir eine Route, die Du Dir zutraust. Viel Wind ist immer heikel, aber das solltest Du selber beurteilen können, bevor Du auf eigene Faust in die Alpen fliegst.

[AJ]

Hallo Speedbird

Ich vermute mal, dass der Kommentar von Max nicht ernst gemeint war. Trotzdem zur Klarstellung: Im Sommer hast Du es mit einem schwach motorisierten Flieger deutlich schwerer über die Berge zu kommen (falls das mal notwendig wird) als im Winter - Stichwort Luftdichte.

Ansonsten: Ohne Alpeneinweisung würde ich Dir nicht raten, in die Berge zu fliegen. Egal, ob durch breite Täler, bei wolkenlosem Himmel oder was sonst. Ein paar Tücken der Berge sollte man auf jeden Fall kennen.

AJ

[Max]

Natürlich war das nicht ernst gemeint.

Damit hier auch mal was sinnvolles zusammenkommt:

Immer auf der LUV Seite des Tals fliegen. Im Lee können die Abwinde so stark sein, dass es selbst mit richtig gut motorisierten Maschinen ein Problem sein kann die Höhe zu halten. Speziell wenn es Föhn hat ist es mit Alpenüberquerungen oft kritisch.

Niemals in der Mitte des Tals fliegen. Der Platz könnte dann für eine eventuelle umkehrkurve nicht mehr ausreichen.

Beim Queren von Bergrücken nicht im 90 Grad Winkel darauf zufliegen. 45 Grad lassen noch ein abdrehen zu wenn man im letzten Moment merkt, dass man sich vielleicht mit der Höhe verschätzt hat.

Frühzeitig die Entscheidung für eine Umkehrkurve treffen. Am Ende des Tals hat man meist sowieso schon einen relativ hohen Anstellwinkel und Mindestfahrt. Da macht Kurvenfliegen keinen Spaß mehr.

Ansonsten kann ich nur AJ zustimmen - auf jeden Fall mit einem erfahrenem Fluglehrer eine Alpeneinweisung machen.

Max

[boelkowflieger]

Leider erst jetzt die Frage gesehen. Vielleicht hilft meine kurze Antwort dennoch:
Für einen Flug nach Zell am See braucht man die Alpen nicht überqueren, man bleibt noch nördlich der hohen Barriere und die Täler sind breit. Der Flug dorthin ist auch bei mäßigem Wetter gut und sicher zu schaffen, sofern man ca. 6000 ft an Höhe halten kann.
Einstieg in die Berge südlich Rosenheim entlang der A 93 bis LOIK, dann südlich des Wilden Kaiser nach Osten bis LOIJ. Weiter über Hochfilzen entlang der Straße nach Saalfelden, Kurs OSO. Achtung, Sperrgebiet nördlich der Straße meiden! Von Saalfelden über N1 und N2 nach LOWZ.

FIS Wien ist in dieser Höhe nicht erreichbar, und auch Funkkontakt mit „Zell Flugplatz“ gibt’s erst ab Saalfelden. Achtung beim Anflug auf die absinkenden Minimumflughöhen und die Kursführung. Beim Abflug von Zell am See, Piste 08 nach Osten (ECHO), muss man i.d.R. vorher eine volle Platzrunde drehen um auf eine Ausgangshöhe von 4500 ft zu gelangen. Also Anflugblatt genau studieren.

Guten Flug und viel Spaß in Zell wünscht
Ralf